Die Darmspiegelung (Koloskopie)
Weshalb eine Darmspiegelung?
Eine Darmspiegelung (Koloskopie) dient der medizinischen Untersuchung des Dickdarms sowie meistens auch der letzten Zentimeter des Dünndarms. Aktuell wird jedem ab dem 50. Lebensjahr angeboten, sich einer Darmspiegelung zu unterziehen. Diese Vorsorge verleiht Sicherheit und Lebensqualität. Bereits schon im Frühstadium kann entartetes Gewebe erkannt werden. Bei Anzeichen, wie Blut im Stuhl, Darmerkrankungen oder Mittel- und Unterbauchbeschwerden kann eine Darmspiegelung helfen, die Ursachen dieser Beschwerden zu finden.
Was passiert bei
einer Darmspiegelung?
Bei der Darmspiegelung führt der untersuchende Arzt ein fingerdickes und etwa 1,2 bis 1,8 Meter langes Koloskop in Ihren Darm ein. Das Koloskop ist ein langer, biegsamer Schlauch, der über Glasfaserkabel zur Beleuchtung und Bildübermittlung verfügt. So ist der Arzt in der Lage, auch kleinste Veränderungen an der Darmschleimhaut (Darmmukosa) zu erkennen. Die heutigen Koloskope verfügen darüber hinaus über einen Videochip, so dass Ihr Arzt und die Assistenz die Untersuchung am Bildschirm mitverfolgen können. Sie haben die Möglichkeit einer Sedierung, damit Sie während der Darmspiegelung schlafen und das auftretende Druckgefühl nicht bewusst wahrnehmen.
Wie läuft eine Darmspiegelung
im Detail ab?
Ihr Arzt/ihre Ärztin führt das Koloskop vorsichtig durch Ihren Darm und dreht dabei behutsam die Spitze des Koloskops jeweils in die Richtung, in die sich Ihr Darm biegt. Ein Licht an der Endoskopspitze leuchtet die Darmwände aus und die Kamera überträgt die Bilder auf einen Bildschirm. Normalerweise dauert eine Darmspiegelung zwischen 30 und 45 Minuten. Bei Bedarf entfernt Ihr Arzt/Ihre Ärztin während des Eingriffs Polypen oder entnimmt Gewebe nach Ihrer vorherigen Zustimmung. Nach dem Eingriff dauert es bis zu 60 Minuten, bis die Wirkung des Beruhigungsmittels abgeklungen ist. Durch die Luft in ihrem Kolon fühlen Sie sich eventuell etwas aufgebläht und unwohl. Lassen Sie die Blähungen raus und schämen Sie sich nicht dafür, weder während des Eingriffs noch danach. Eventuell verwendet der Arzt CO2 statt Raumluft, was anschließend weniger Beschwerden im Sinne von Blähungen verursacht. Dadurch fühlen Sie sich weniger aufgebläht und Krämpfe lassen nach. Durch das Beruhigungsmittel fühlen Sie sich möglicherweise wacklig auf den Beinen. Es ist Pflicht, dass Sie von einer Person abgeholt und nach Hause gebracht werden. Fragen Sie hierzu Ihre/n behandelnden Arzt/Ärztin.
Weshalb ist die Darmreinigung so wichtig?
Vor der Untersuchung muss der Darm gründlich gereinigt werden, damit Ihr Arzt/Ihre Ärztin alle Segmente im Darm gut einsehen kann und nicht durch etwaige Stuhlrückstände die Sicht beeinträchtigt wird. Ein sauberer Darm ist die Basis jeder erfolgreichen Darmspiegelung. Dazu sollten Sie ein Darmreinigungspräparat einnehmen, zu empfehlen ist eine sogenannte PEG-Abführlösung. Die Abkürzung PEG steht dabei für Polyethylenglykol. Solche Verbindungen haben sich als Standard bei der Darmvorbereitung etabliert.
Was ist bei der Einnahme von Medikamenten zu beachten?
Sie können die meisten Medikamente bis zum Tag des Eingriffs einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt/Ihrer Ärztin, welche Medikamente Sie einnehmen, insbesondere, wenn es sich um Aspirinprodukte, Arthritismedikation, Gerinnungshemmer (Blutverdünner wie Warfarin oder Heparin), Clopidogrel, Insulin oder Eisenpräparate handelt. Denken Sie außerdem daran, eventuelle Allergien auf Medikamente zu erwähnen.